Modernität & Tradition

Staatsform

Das Königreich Marokko ist eine konstitutionelle Monarchie wie wir sie auch aus Europa kennen. Es gibt ein Königshaus, dessen Vertreter und derzeitiger Regent König Mohammed VI seit 1999 im Amt ist. Daneben existiert ein Parlament, bestehend aus Nationalversammlung und Senat. Im Vergleich zu den europäischen Monarchien hat der König jedoch deutlich größere Befugnisse. Er erfüllt nicht überwiegend repräsentative Zwecke, sondern ihm fällt die Aufgabe zu, den Ministerpräsidenten wie auch die Minister zu ernennen. Zudem muss er allen im Parlament verabschiedeten Gesetzen und Beschlüssen zustimmen, bevor sie in Kraft treten können. Während es zu den wichtigsten Aufgaben Königin Elisabeths II gehört, von irgendeinem Balkon zu winken, ist Mohammed VI durchaus in der Position, das ganze Parlament aufzulösen.

Die Rechte der Frau

Für den Urlauber, der nach Marokko kommt, wird das eher unerheblich sein. Was ihm dennoch auffallen wird, ist die Tatsache, daß viele marokkanische Frauen – vor allem die etwas älteren – immer noch ein Kopftuch tragen oder gar verschleiert sind und sich auch sonst eher bedeckt kleiden. Zwar ist der König bemüht, der Modernität Rechnung zu tragen und die Rechte der Frauen im Land zu stärken, doch fordert die lange Tradition noch heute, daß die Frau eine dem Mann untergeordnete Rolle spielt und sich im Hintergrund hält. Offiziell hat eine Frau in Marokko dieselben politischen Rechte wie ein Mann, im Alltag allerdings kann es vorkommen, dass sie noch nicht einmal das Recht hat, die Mahlzeiten am gleichen Tisch wie der Mann einzunehmen.

Meinungsfreiheit

Es gibt noch andere Punkte, die für uns Europäer inakzeptabel oder zumindest unverständlich sind. So gewährt die marokkanische Verfassung den Bürgern das Recht auf Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit, in Wirklichkeit ist aber eine unabhängige Berichterstattung der Presse häufig unmöglich, weil ein Verfassungszusatz die absolute Unantastbarkeit der Monarchie vorsieht. Unter diesen Voraussetzungen ist es bis in die heutige Zeit machbar, Zeitungen wie etwa ‚Le Journal‘ oder ‚Le Soir‘ zu verbieten oder zu übernehmen, Journalisten zu verurteilen und Vermögen zu beschlagnahmen.

Tipps für Touristen

Man kann nun geteilter Meinung darüber sein, ob wir, die wir als Touristen das Land besuchen, das Recht haben, darüber zu urteilen. Die Rechte der marokkanischen Bürger werden wachsen und sich weiterentwickeln. Es gibt vielversprechende Ansätze im Land und König Mohammed und das Parlament sind bemüht, hier neue Wege zu gehen. In vielerlei Hinsicht hat Marokko eine Vorbildfunktion.

Urlauber, die das Land besuchen möchten, sollten sich schon vor ihrer Abreise ein wenig über die Sitten und Gepflogenheiten informieren. Das staatliche marokkanische Fremdenverkehrsamt in Düsseldorf hat für Besucher und Unterkunftssuchende eine Informationsbroschüre veröffentlicht, die Auskunft gibt über Hotels, Campingplätze und Jugendherbergen in Marokko.

Einem schönen Urlaub sollte nichts mehr im Wege stehen.

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